Die Diskussion geht weiter
Beim Zukunftstag haben sich die Gemeinden sehr schnell gefunden, die sich in den Zukunftsgemeinschaften des Szenarios „Zukunftstag“ zusammengetan haben. Das gegenseitige Kennenlernen war von Neugierde und Interesse geprägt – und die überraschte Freude war groß, dass sich so scheinbar problemlos die Gemeinschaften gefunden haben. Bei der abschließenden Selbstvorstellung der einzelen Zukunftsgemeinschaften wurde allerdings auch deutlich, dass es noch Diskussionsbedarf gibt hinsichtlich der Größe der Gemeinschaften.
In den Kirchenvorständen wird derzeit der Zuschnitt der Gemeinschaften kritisch reflektiert. Insbesondere der Zuschnitt der Gemeinschaften in den ländlichen Räumen ist noch offen – soll es hier drei oder vier Gemeinschaften geben? Und wie sollen sie zugeschnitten sein?
Alle Beteiligten und Interessierten sind ausdrücklich eingeladen, ihre Überlegungen und Anfragen zum „Szenario Zukunftstag“ in der Kommentarfunktion dieser Seite zu nutzen. So können wir als Gremien im Gespräch bleiben und Für und Wider der verschiedenen Szenarios abwägen.
Im März wird auf dem Kirchenkreistag der Diskussionsstand beraten. Ziel ist es, bis Ende des Jahres den Zuschnitt der Gemeinschaften in gutem Einvernehmen gefunden zu haben.
Stellungnahme des Kirchenvorstandes St. Dionys vom Dezember 2019. (Auszug aus dem Protokoll der KV-Sitzung vom 12.12.2019.)
TOP 7.1. „Gemeinsam 2035“
Frau Tatge und Herr Nielsen berichten über die Ergebnisse des Zukunftstages am 16.11.2019 im TZH Lüneburg.
Dort waren Katrin Schaefer, Volker Nielsen und Ilka Tatge als Vertreter der Kirchengemeinde St. Dionys beteiligt. Am Ende des Zukunftstages stand eine Kooperation mit den Gemeinden Bardowick, Reppenstedt und Kirchgellersen als favorisierte Zukunftsgemeinschaft.
Herr Richter stellt das Schreiben „Gemeinsam 2035 – Weiterarbeit am Zuschnitt der Zukunftsgemeinschaften“ vom 14.12.2019 vom Ausschuss für Stellenplanung und Strukurentwicklung des KK LG vor, in dessen „Szenario Zukunftstag“ ebenfalls die genannte Zukunftsgemeinschaft für die KG St. Dionys unter dem Titel „Land Nord-West“ verzeichnet ist.
In der anschließenden Diskussion äußert sich der KV überwiegend kritisch zu der angedachten Zukunftsgemeinschaft.
Stattdessen favorisiert der KV St. Dionys eine Zusammenarbeit mit den Gemeinden Bardowick, Artlenburg, Hittbergen-Echem und Scharnebeck.
Folgende Gründe sprechen dafür:
1. Es besteht bereits eine enge Verbindung zur Gemeinde Bardowick durch die letzte Vakanzvertretung, die Pastorin Johanna Reimers in St. Dionys innehatte; außerdem durch die Nähe der Dörfer St. Dionys und Wittdorf. Manche Wittdorfer besuchen zu Fuß den Weihnachtsgottesdienst in St. Dionys. Der Gitarrenchor Wittorf prägt das Gemeindeleben der KG St. Dionys mit.
2. Es besteht eine enge Verbindung zu den Gemeinden Artlenburg und Hittbergen-Echem. So werden seit langem zwei Regionalgottesdienste pro Jahr gemeinsam durchgeführt – (Himmelfahrt und Reformationsfest). Außerdem besteht die Möglichkeit für Konfirmanden, an der Freizeit der jeweils anderen Gemeinde teilzunehmen, wenn es Terminprobleme mit der eigenen Freizeit gibt.
3. Der KV empfiehlt für alle Zukunftsgemeinschaften eine maximale Entfernung zwischen den äußersten Punkten der Gebiete festzulegen. Denn bspw. der Fahrtweg von Lüdershausen nach Kirchgellersen erscheint zu weit. Es besteht die Sorge, dass viele Gemeindemitglieder den Weg zu Gottesdiensten oder anderen kirchlichen Angeboten auf Grund der Entfernung nicht auf sich nehmen können.
4. Es gibt familiäre Verankerungen, die sich eher im Bereich der Elbmarsch befinden als Richtung Südwesten.
5. Es existieren bereits kirchenunabhängige Verbindungen von Gemeindemitgliedern untereinander z.B. ein gemeinsamer Besuch von Schule oder Vereinen. Generell sollte die Kirche auch die bereits vorhandenen Kooperationen in Politik und Vereinen in den Prozess aufnehmen. (Landfrauenverein, Schützenvereine oder Feuerwehr).
Im KV der Gemeinde Garlstorf wurde das Ergebnis des Zukunfttages diskutiert, und wir möchten folgende Punkte adressieren:
– Wir sind in der „heißen Phase“ der Zusammenlegung unserer drei Gemeinden Barkamp/Bleckede/Garlstorf. Dies hat für uns absolut Priorität und erfordert z.Zt. all unsere Energie und Ressourcen. Natürlich sehen wir auch die Dringlichkeit, ein Modell für Zukunftsgemeinschaften über unsere Gemeinden hinaus zu entwickeln, aber hier halten hier den angedachten Zeitplan für viel zu schnell. Wir benötigen einfach mehr Zeit, den Findungsprozess nach unserer Zusammenlegung zu planen.
– Wir haben die Befürchtung, dass wir mit dem heutigen Zuschnitt „Land Ost – Sonnenaufgang Elbe/Göhrde“ mit dann nur 7.225 Mitgliedern zu klein und damit eben nicht zukunftsfähig sind. Wir möchten gerne mit Neetze/Thomasburg/Reinstorf (= Modell Lenzen1) in Diskussion gehen und eine Zusammenarbeit ausloten (auch dies erfordert Zeit – die Zeit während des Speed-Datings war dafür viel zu kurz).
– Ausserdem bitten wir darum, die schon mehrfach adressierte Problematik „Versorgung Amt Neuhaus“ aufgrund der Fläche und Fahrzeiten gesondert zu betrachten.
der Kirchenvorstand Nahrendorf hat in seiner Sitzung vom 23.01.2020 den Zuschnitt Schreiben vom 14.12.2019 zur Kenntnis genommen.
Die Kirchengemeinde befindet sich 2035 in der Zukunftsgemeinschaft „Sonnenaufgang Elbe / Göhrde“ mit etwa 7.225 Mitgliedern und somit einem angedachten Stellenschlüssel von 2 Pastoren*innen, 1 Diakon*in und einer weiteren Fachkraft.
Als Kirchenvorstand begrüßen wir die zukunftsorientierte Denkweise. Auch halten wir Kooperationen für zukunftsweisend und unterstützend, wie wir selbst in den 1,5 Jahren Vakanz bis Sommer 2018 erleben durften. Die Flächengröße halten wir zunächst für sinnvoll, eine Erweiterung der Fläche durch Region Mitte und damit fast den alten „Kirchenkreis Bleckede“ halten wir für fragwürdig, da sie unübersichtlich erscheint und für ein wachsendes „Wir-Gefühl“ hinderlich ist.
Bei dem von Ihnen vorgeschlagenen Zuschnitt haben wir allerdings folgende Bedenken und stimmen nur unter der Bedingung zu, dass folgende Punkte bearbeitet bzw. gelöst sind:
– Das Amt Neuhaus benötigt aufgrund der fehlenden Elbverbindung eine Sonderlösung, die auf den nächsten Zuschnitten sichtbar gemacht werden sollte. So umfasst ein Anfahrtsweg von Nahrendorf zur Kirche nach Neuhaus ohne Fährverbindung z.B. ca 65 km, aus Dahlenburg sogar ca 69 km.
Diese Anfahrtswege erscheinen weder attraktiv für einen Hauptamtlichen noch verhältnismäßig in einem Dienstauftrag. Gleichzeitig verstehen wir, dass das Amt Neuhaus eingebunden an den Kirchenkreis und einer Zukunftsgemeinschaft sein sollte
– Zwei Pfarrdienststellen für diese Region sehen wir als unattraktiv an. Bei Vertretungen im Urlaubs-, Krankheitsfall oder in Elternzeiten liegt die Last auf der einzig weiteren Pfarrstelle, da ein*e Diakon*in lediglich zuverlässig Gottesdienste übernehmen kann, aber keine Sakramente spenden kann oder Kasualvertretung übernimmt. Entweder springt die Nachbarregion ein oder auf Kirchenkreisebene wird eine Vertretung organisiert. Allerdings fehlt uns in beiden Lösungsaspekten die „Zuverlässigkeit“ gegenüber den Gemeinden, die mit den Zukunftsmodellen abgesichert werden soll. Demnach plädieren wir erneut für die Einführung eines Flächenfaktors für den Pfarrstellenschlüssel.